Fotogruppe „Hüte des Lichts“ – SEHNSUCHT

Kulturbahnhof Hersbruck Ausstellung, Hüte des Lichts

Gerhard Neukam – Harald Kretz – Laura Gräfenhahn – Petra Meier – Renate Heinl – Chris Rupp

6 Kunstschaffende, eigentlich alles Fotograf*innen – 6 unterschiedliche Sehnsüchte – 6 Ansätze diese Sehnsüchte ins Bild zu setzen – 6 Angebote diese Sehnsüchte zu erleben.

Gerhard Neukam

Geboren 1962 wurde die Fotografie mit der „Kodak Instamatic (1963)“ – ungefragt – praktisch in die Wiege gelegt. Seither ist die Fotografie – beruflich wie privat – ein stetiger Lebensbegleiter. Keinem Genre fest verschrieben, liegt der fotografische Schwerpunkt im stimmungsvollen, gelegentlich auch augenzwinkernden, dokumentarischen Abbild der Realität.
Gardasee: Gerne bestritten, markiert der 60. Geburtstag doch oftmals einen wichti- gen Meilenstein im Leben. Aus der Entscheidung über die zeitliche Perspektive der beruflichen Aktivität und dem Streben nach freier Gestaltung eines aktiven Ruhe- stands erwuchs ein Gefühl von Sehnsucht, das in der Gardasee Fotoserie mündend, ihren Ausdruck fand.

Harald Kretz

Geboren und beheimatet in Hersbruck. Seine fotografischen Themen sind breit gefä- chert. Er praktiziert gerne konzeptionelle Ideen und Fotoserien in den verschiedens- ten Genres. Dabei fließen Intuition, Emotion und Verstand so wunderbar ineinander. Aufnahmen werden nur selten oder, falls notwendig, sehr zurückhaltend nachbeabeitet.
Körperlandschaften: In seinen Bildern versucht der Fotograf durch den Fokus auf Details die Sehnsucht nach einem geliebten Menschen fotografisch auszudrücken. Verstärkt durch den starken Kontrast zwischen hellen und dunklen Bereichen sucht der Betrachter im Bild zunächst nach Vertrautem und Bekanntem, orientiert sich an Formen und Linien. Gleichzeitig eröffnen damit die Bilder beim Betrachten Raum für eigene Gedanken, Emotionen und Interpretationen.

Laura Gräfenhahn

Schönheit und Ästhetik, die Liebe zur Architektur gleichzeitig auch die Verletzlich- keit der uns umgebenden Natur, Menschen mit ihrer unwiderstehlichen Einmaligkeit faszinieren mich, um das Wahrgenommene in Fotografien festzuhalten. Diese Bilder versuche ich in charakteristisch eindringlichen Perspektiven zu zeigen. Ganzheit: Der Mensch besteht aus vielen Anteilen, größere, kleinere, runde, eckige, schwarze, weiße, farbige. Diese Teile spiegeln sich im Gegenüber Mensch. Man bekommt einen Spiegel vorgesetzt, und daraus können sich Erkenntnisse ergeben. Der Mensch geht, im Laufe seines Lebens, sehnsüchtig auf die Suche seinen fehlenden Anteil zu finden und sich mit ihm zu verbinden. Die roten Teilstücke gegenüber den grünen, die Sehnsucht wird lauter, je näher man der Komplementärfarbe, dem fehlenden Anteil, kommt denn erst zusammen sind sie ein Ganzes.
Fliegen: Es ist ruhig geworden am Himmel in Zeiten von Corona. Kein Kondensstreifen zu sehen. Der Blick hinaus zeigt grau in grau. Die Sehnsucht nach einem Flug wird verdrängt, dann endlich ein Blau, noch mehr Blau, und endlich sind sie wieder da die Zeichen, Fliegen ist wieder möglich!

Petra Meier

in Nürnberg geboren und lebend. Die Fotografie ist seit vielen Jahren ihr stetiger Begleiter. Ihre Motive findet Sie nicht nur auf Reisen und in der Freizeit, sondern werden auch zu bestimmten Themenstellungen erarbeitet. Ihr kreatives Wirken lebt Petra Meier auch in textiler Gestaltung und anderen kreativen Techniken aus.
Verbundenheit: Ihr Beitrag zum Thema Sehnsucht ist die Verbundenheit. Für Sie ein wertvoller, erfüllender – um nicht zu sagen ein lebenswichtiger Zustand. Um diese Verbundenheit zu (er-)leben ist man nicht nur auf Familie und Freunde beschränkt, sondern sie kann auch die Verbindung zu sich selbst einbeziehen. Ein Weg zu diesem Gefühl der Zusammengehörigkeit können Gespräche sein. Ist das Gegenüber allerdings von Demenz betroffen ist man vor Herausforderungen gestellt. Dann gilt es diese Verbundenheit auf anderem Wege zu finden, sie aufrecht zu erhalten oder gar neu zu knüpfen und den sprichwörtlichen Knoten zu überwinden.

Renate Heinl

stammt aus Sulzbach-Rosenberg. In Ihrer fotografischen Entwicklung wurde Sie stark von dem Fotografen Gerd Dollhopf geprägt, dessen Fotoklasse Sie über viele Jahre besuchte und der es verstand, seinen Schülern die Fotografie mit seinem die Kreativität fördernden skurrilen Witz und mit seinem großen Know How nahezubringen.
Skulpturen: In den Fotografien zum Thema Sehnsucht sind überlebensgroße men- schenähnliche Skulpturen in Bezug gesetzt zu einer gewachsenen Umgebung aus Bäumen, Büschen und Gras. In beiden Motivbereichen herrscht Monochromie vor, die Elemente der Natur erscheinen in Grünschattierungen, die stilisierten Menschen in grau. Durch die Pose der Figuren entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen den beiden Motivbereichen. Sie recken die Arme, haben die Finger überdimensionaler Hände weit gespreizt oder breiten die Arme aus und scheinen, betont durch die Perspektive der Weitwinkelaufnahme, in verzweifelter, bittender oder bewahrender Geste nach den Elementen der Natur zu greifen. Ihren Beitrag versteht Renate Heinl als Ausdruck tiefer Sehnsucht nach der Üppigkeit und Vielfalt der Natur vergangener Zeiten, etwa der Blumenwiesen, wie ich sie in Kindertagen selbst noch erleben durfte, die jedoch weitgehend dem Erscheinungsbild uns dienender Monokulturen gewichen sind.

Chris Rupp

lebt in Hersbruck. Sie fotografiert und druckt seit vielen Jahren im künstlerischen Bereich. Seit ihrem Kunststudium und der Meisterklasse an der Akademie Faber Castell arbeitet Sie stark themenbezogen und bedient sich dafür unterschiedlichster Medien, wie Installationen, Soundart, Performance, sowie Malerei.
Allen wird es gut gehen, Dir und mir und den Tieren: Ihre Sehnsucht ist eine Welt, in der es allen gut geht. Es geht dabei um die Achtung vor der Schöpfung, um ein Verständnis für den Wert eines Lebens, insbesondere des Lebens der individuellen, empfindenden Geschöpfe. Zentrales Anliegen ist die Beziehung zwischen Mensch und Tier und die Frage „Wie schaffen wir den Wendepunkt, den „Animal Turn“? Die Arbeiten liefern einen künstlerischen Beitrag zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte, ein undogmatisches Plädoyer für eine respektvolle Interaktion zwischen Mensch und Tier als hoffnungsvolle Vision für die Welt. Textprägung mit Kalkfarben und Rauminstallation Papier/Textil.

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