OFF THE RAILS – Ulla Suspekt + DRNTTCKS

Kulturbahnhof Hersbruck, Konzert Suspekt

ULLA SUSPEKT

Mit „U“ gibt Ulla Suspekt ihr Debüt – Bassistin, Producerin und eine Hälfte des berüchtigten Duos Taxi Lotta. Die fünf Songs der EP vereinen Wut mit einem guten Sinn für Humor, zeitgemäßen Trap-Vibes und dreckigen 80er-Sounds. Avantgarde-NDW meets Funpunk, oder anders ausgedrückt: Diese Songs klingen exakt so, wie Songs über den gegenwärtigen Zustand dieser Welt klingen müssen. Warum müssen wir für ÖPNV bezahlen? Warum ist Sexismus immer noch ein Thema? Was zur Hölle ist bei meinem letzten Zahnarztbesuch mit meinem Zahn passiert? All das rezitiert sie mit einem entrückten, vielleicht ironischen Unterton, aber gleichzeitig kämpft sie mit dem gebotenem Ernst gegen das Patriarchat – umgeben von ihrer ureigenen Welt aus dubby Synths, Bass und analogen Drums.

Für Fans von: Fuffifufzich, Taxi Lotta, Karies, Anika

DRNTTCKS

Duo. In/Aktiv seit 2010 und bestrebt, sich der Nutzungsökonomie von Musik bestmöglich zu entziehen. Manchmal so weit, dass die Landessendebehörde einen Live-Auftritt im Radio als Sendestörung deklariert. Aus einer verhuschten Harmonie-Miniatur wächst Stück für Stück eine Klangwand – Gitarrenschichten, Klappern, Surren, Brummen steigern sich zur Noise-Collage. Proto-Acid-Sequenzen, Steinzeit-Techno, arhythmische Dubloops, New Age-Referenzen, No-Input-Punk, dann wieder elektroakustisches Deep Listening. Texte selten, Titel ja, unbedingt: „Infinite Cop“, „Rudolf Steinar“, „Almanvirus“ – Haltung statt Klangautismus. Es geht nicht um stringente Melodieführung, nicht um Gebrauchs-Pop, sondern darum, Möglichkeiten zu schaffen und auszuloten, Räume aufzuspannen und miteinander zu verweben. Ein Prozess, der nicht in abgeschlossenen Einheiten endet, sondern unberechenbar durch klangliche Strukturen mäandert. In einem Review wurde das mal als „dystopian party music – like crying on a rave“ bezeichnet.

DRNTTCKS spielen selten live, veröffentlichen konsequent klein (Industrial Coast, Grisaille, Otomatik Muziek, Feathered Coyote, Beach Buddies) und bleiben lieber im „No Audience Underground“ (Rob Hayler), als dem „Total Dasein“ (Hito Steyerl) nachzugeben, das Musik gerade kennzeichnet.
Endure Freeform.

Eintritt 10 €

Die Konzertreihe für Musik neben dem Mainstream.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner